Vom 12. bis 15. Juli 2018 feierte Tegkwitz seine Ersterwähnung im Jahre 1143. Damit es für die Einwohner und ihre Gäste aus nah und fern zu einem würdigen Fest werden konnte, gab es im Vorfeld natürlich viel zu tun. Der Feuerwehrverein Tegkwitz organisierte im Gemeindezentrum am Sportplatz ein vielseitiges Programm für Klein und Groß und sorgte bei herrlichem Sommerwetter für die Verpflegung der zahlreichen Gäste.Es gab für die fleißigen Helfer alle Hände voll zu tun. Auch das Team des Kirchen-Festprogramms gab sein Bestes, um die Veranstaltungen in der Marienkirche zu einem besonderen Erlebnis werden zu lassen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen des großartigen Festes beitrugen. Es wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Mit einer Festsitzung am Donnerstag begann das Jubiläumswochenende.Bürgermeister Wolfram Schlegel dankte nach dem Festvortrag verdienstvollen Bürgern für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement. Unter den geladenen Gästen waren u. a. auch Landrat Uwe Melzer und die Bürgermeister der Nachbargemeinden. Die Frauen des Feuerwehrvereins hatten ein herrliches Büffet gezaubert, dass sich alle Anwesenden nach dem offiziellen Programm gut schmecken ließen.
Höhepunkte am Freitagabend waren für die Kinder der Fackelumzug und für die Skatfreunde das traditionelle Dorffestturnier.
Am Sonnabend fand in der Kirche der Festgottesdienst statt, den Frau Pastorin Beate Stöckigt aus Apolda leitete. Altbischof Roland Hoffmann aus Jena hielt eine berührende Predigt über das Thema „Heimat“. Von der katholischen Kirche wirkte Pfarrer Johann Storzer aus Naumburg mit. Grußworte sprachen Bürgermeister Wolfram Schlegel, Superintendentin Dr. Kristin Jahn und Marcel Wildberger von der Synode der Reformierten Kirche Zürich. Grüße aus Wien überbrachte die Leiterin des Ökumenischen Pilgerzentrums Wien, Arnhild Kump. Das Thema des Festgottesdienstes lautete „Gemeinsam sind wir stark“. In den von Vertreter der Dorfgemeinschaft und Gästen gesprochenen Fürbitten kam dieses Motto noch einmal besonders zum Ausdruck.
Nach dem sehr feierlichen Gottesdienst in der voll besetzen Kirche und einer kurzen Kaffeepause folgte der Festvortrag von Arnhild Kump, die anhand von Bildmaterial Wissenswertes aus der Ortsgeschichte erzählte. Über markante Gebäude, aber auch von Menschen die zeitweise oder ein Leben lang in Tegkwitz wohnten. Sie alle haben das Dorf geprägt und Spuren hinterlassen. Im zweiten Teil des Vortrags stellte sie das Ökumenische Pilgerzentrum Wien vor, dass sie mit Pfarrer Dr. Michael Wolf vor 10 Jahren gegründet hatte. Pilger aus Österreich und aus der Schweiz waren bereits mehrfach in Tegkwitz zu Gast. Seit 2014 organisiert das Pilgerzentrum in Kooperation mit den Kirchgemeinden im Altenburger Land am Ostermontag und am Reformationstag Pilgerwanderungen, die inzwischen zur Tradition geworden sind und Pilger aus ganz Mitteldeutschland anlockt.
Am Nachmittag wurde auf der Buswendeschleife der Jubiläumsbaum, eine „Elsbeere“ aus Österreich, feierlich vom stellvertretenden Bürgermeister Werner Kröber geweiht. Förster Hans Kießling, Beamter im „Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus“ in Wien, hatte diesen besonderen Baum für unser Jubiläum organisiert. Die Elsbeere verbindet nun Wien und Tegkwitz.
Friedbert Wank aus Altenburg erfreute am Sonntag zahlreiche Besucher mit einem besonders erlesenen Musikprogramm an der Orgel. Spontan wurde er für ein Benefizkonzert im Advent angefragt, da der große Kirchturm nach dem Sturmschaden dringend repariert werden muss. Die kleine Kirchgemeinde kann die finanziellen Mittel dafür nicht allein aufbringen. Um Fördermittel zu erhalten, muss ein erheblicher Eigenanteil gezahlt werden. Wir bitten deshalb um finanzielle Unterstützung, damit der Kirchturm bald repariert werden kann und das dorfbildprägende Bauwerk zur Freude aller Tegkwitzer und Besucher erhalten werden kann.
Spendenkonto der Kirchgemeinde Tegkwitz:
IBAN: DE52 8306 5408 0000 700517 der VR-Bank Altenburger Land
Verwendungszweck: Kirchturmreparatur
Ein herzliches Dankeschön im Voraus an alle Spender im Namen der Kirchgemeinde Tegkwitz.
Arnhild Kump
Tegkwitz/Wien, 28.07.2018
Bilder von Andreas Mühle
Es war ein besonderer Festgottesdienst, der am 17. Juni 2018 in der Romschützer Kirche gefeiert wurde. Konfirmanden der Jahrgänge 1964 bis 1968, die damals in der St. Elisabeth-Kirche von Gödern konfirmiert worden waren, reisten aus nah und fern an.
Das Festprogramm zur Goldenen Konfirmation begann in Gödern mit geschichtlichen Ausführungen zur Schule, zum Pfarrhaus und zur Kirche. Ich erinnerte meine Zuhörer daran, dass für die meisten Kinder der Gemeinden Tegkwitz und Göhren, die seit 1950 bestehende „Gesamtschule Tegkwitz/Göhren“ in Gödern, acht Jahre lang, an sechs Tagen in der Woche, bei Wind und Wetter und zu jeder Jahreszeit das Ziel ihres Fußmarsches war. Den weitesten Weg hatten die Kinder aus Lossen. Die 1957 in „Polytechnischen Oberschule Göhren-Tegkwitz“ umbenannte Schule, wurde 1976 geschlossen.
Die Christenlehre fand im Pfarrhaus statt. Die älteren Konfirmanden wurden noch von Kantor Kurt Tollert unterrichtet, die jüngeren von Fräulein Emilie Hauser. Der ab 1963 amtierende Pfarrer Karl Großer konfirmierte bis 1970 alle Jahrgänge in der Kirche von Gödern. Eine lebendige Kirchgemeinde kümmerte sich auch nach der Konfirmation um die jungen Christen. In der „Jungen Gemeinde“, die Diakon Georg Harpain leitete, traf man sich regelmäßig, um über Gott und die Welt zu diskutieren. Nach den heftigen Auseinandersetzungen in den 50-iger Jahren zwischen Kirche und DDR-Staat über die Frage Konfirmation oder Jugendweihe, war es Ende der 60-iger Jahre sogar möglich, an beiden Zeremonien teilzunehmen. Aus heutiger Sicht ist das unverständlich, es war aber damals so. Unter dem Dach der Kirche durften wir sogar die unerwünschte „Beatles-Musik“ anhören, was für uns natürlich ein besonderer Anziehungspunkt war. Unvergessen bleibt auch der „Albert-Schweizer-Film“, der um 1965 in der voll besetzten Kirche von Gödern vorgeführt wurde. Junge Gemeinden gibt es, außer in Altenburg, schon lange nicht mehr in den umliegenden Dörfern und auch nur wenige Konfirmanden. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass zu unserer Goldenen Konfirmation ca. 30 Jubilare angereist waren, um mit Pfarrer Sandro Vogler diesen besonderen Gottesdienst zu feiern.
Die Göderner Kirche ist eine der wenigen sakralen Bauwerke in Thüringen, die den Namen der Heiligen Elisabeth tragen. Leider wird sie nicht mehr genutzt. Für das „Nutzungsprojekt Kirche Gödern“ braucht es deshalb eine Vision, die nur von den Einwohnern des Dorfes, der Kirchgemeinde, der Gemeinde Göhren und vielen Unterstützern realisiert werden könnte. Das Kirchgemeindeleben findet in der Romschützer Kirche statt. Um die Erhaltung dieses, von der Form her besonderen Bauwerks, bemüht sich die Kirchgemeinde seit vielen Jahren mit großem Erfolg.
Das Festprogramm wurde anschließend in der Romschützer Kirche mit Ausführungen von Frau Kristin Köhler vom Kirchenvorstand zum Gemeindeleben und zum baulichen Zustand fortgesetzt. Im Gottesdienst erhielten alle Konfirmanden ihre Erinnerungsurkunde, den Segen von Pfarrer Vogler und eine wunderschöne rote Rose. Die Feierstunde wurde vom Kosmaer Kirchenchor unter der Leitung von Pia Pröhl musikalisch umrahmt. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden und Vorbereiter, die unsere Goldene Konfirmation zu einem besonderen Ereignis machten, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Arnhild Kump
Tegkwitz/Wien, 3. Juli 2018