Auf dem Friedhof Mehna gibt es eine unmarkierte, mit jahrzehntealtem Efeu überdeckte Grabstelle für zwei junge, unbekannte Soldaten des 2. Weltkriegs, welche im April 1945 kurz vor der Befreiung von der eigenen Feldgendarmerie zwischen Tegkwitz und Mehna erschossen wurden. So wurde es immer weitergegeben, doch leider sind dazu, trotz intensiver Recherche, keine schriftlichen Unterlagen oder Informationen auffindbar. Diese Geschichte wollte die Kirchgemeinde Mehna schon immer gern aufklären. Es treibt hierbei nicht die Neugierde allein, sondern wir möchten gern den unbekannten Soldaten „wieder einen Namen geben“ und damit ein Stück weit den Angehörigen ihre Gewissheit und Ruhe geben zu können.
Die Kirchgemeinde Mehna, zusammen mit dem Heimatverein „Oberes Gerstenbachtal“ e.V. entschlossen sich also, dem Geheimnis auf die Spur zu gehen. Doch um eine endgültige Klarheit darüber zu bekommen kann dies allein über eine Suchgrabung erfolgen. Dazu haben wir Kontakt zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und dem Bestattungshaus Luther aufgenommen (www.bestattungshaus-luther.de) .
Bei nicht gemeldeten Kriegsgräbern gilt, dass man die Suchgrabung zur Feststellung einer Grablegung selbst tragen muss. Doch stellte sich die ehrliche Frage: Was, wenn man an der Stelle nichts findet? Oder mit dem Fund nicht viel weiterkommt? Der Heimatverein „Oberes Gerstenbachtal“ e.V. erklärte sich dennoch bereit, dieses Projekt in die Hand zu nehmen. Und nachdem die ganzen Vorbereitungen abgeschlossen waren, konnte man am 04. Mai 2023 dieser Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes endlich auf den Grund gehen.
Die Spannung stieg, als mit einem Minibagger der Bewuchs entfernt wurde und erste Voruntersuchen zeigten, das hier Menschen begraben wurden.
Das Freilegen begann und untermalt mit dem Herzklopfen der Anwesenden wurden die ersten sterblichen Überreste sichtbar. Die Untersuchungen begannen. Es wurden insgesamt drei Personen freigelegt und untersucht. Sehr interessant war es für uns die Arbeit der professionellen Umbetter zu verfolgen. Es konnte jedoch, trotz intensiver Suche, keine Identität festgestellt werden. Mehr noch, die begrabenen Personen konnten auch nicht den Kriegswirren zugeordnet werden. Somit war das Ergebnis der Suchgrabung nicht wie „erhofft“ gewesen, dennoch herrscht nun Gewissheit. Und somit gibt es ein Rätsel unserer Heimat weniger…
Die sterblichen Überreste wurden wieder an Ort und Stelle eingebettet und deren Gräber geschlossen. Es ist geplant, an dieser Stelle einen kleinen Stein mit Inschrift zu platzieren.
Wenn Sie uns als Heimatverein dabei unterstützen möchten, dass wir diese Geschichte würdig abschließen können, spenden sie bitte an den Heimatverein „Oberes Gerstenbachtal“ e.V. mit der IBAN DE05 8306 5408 0000 7140 70.
Ralf Neuber (Heimatverein „Oberes Gerstenbachtal“ e.V.)